Prof. Herta Däubler-Gmelin wird Schirmherrin des AMOS-Preises

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Im Rahmen der Verleihung des 10. AMOS-Preises an Pfarrer Rainer Schmid wurde die ehemalige Bundesministerin Prof. Herta Däubler-Gmelin neue Schirmherrin des AMOS-Preises. Sie löste Erhard Eppler ( * 9. Dezember 1926 in Ulm; † 19. Oktober 2019 in Schwäbisch Hall) ab, der seit 2001 die Schirmherrschaft für den AMOS-Preis innehatte.

Mit der Verleihung des AMOS-Preises am 17. März 2019 gab es auch einen Wechsel: Frau Ministerin a.D. Prof. Dr. Herta Däubler- Gmelin hat die Schirmherrschaft von unserem langjährigen Schirmherrn, Herrn Minister a. D. Prof. Dr. Erhard Eppler, dankenswerterweise übernommen.

Professorin Dr. Däubler- Gmelin, Juristin und Politikerin, war von 1972 bis zu ihrem Ausscheiden im Jahr 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 1983 bis 1993 war sie stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion und von 1988 bis 1997 stellvertretende Bundesvorsitzende der Sozialdemokratischen Partei (SPD) in Deutschland. Im ersten Kabinett Schröder war sie Bundesministerin der Justiz. Während ihrer Amtszeit setzte sie sich für eine grundlegende Reformierung des Bürgerlichen Gesetzbuches im Schuldrecht ein, die am 01.01.2002 in Kraft trat.  Damit hat sie eine der umfassendsten Reformen des BGB seit seinem Inkrafttreten im Jahr 1900 auf den Weg gebracht. Auch das Lebenspartnerschaftsgesetz trat während ihrer Amtszeit im Jahr 2001 in Kraft.

Als Honorarprofessorin hat Frau Däubler- Gmelin einen Lehrauftrag am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der FU Berlin. Sie leitet dort vor allem Veranstaltungen in ihren Interessensgebieten „Internationale Beziehungen“ und „Menschenrechte“. Auch nach ihrem Ausscheiden aus dem aktiven Politikbetrieb ist Herta Däubler- Gmelin eine weltweit gefragte Beraterin in Sachen „Menschenrechte“.

Stiftungsrat und Jury des AMOS-Preises sind unglaublich stolz, eine so versierte, kompetente und erfahrene Frau des öffentlichen Lebens als Schirmherrin für den AMOS- Preis gewonnen zu haben und freuen sich sehr auf eine lange gute, fruchtbare und impulsgebende Zusammenarbeit mit der neuen Schirmherrin.

Katrin Altpeter, Geschäftsführerin des AMOS-Preises

Zivilcourage in der Kirche immer nötiger!

Dr. Erhard Eppler (geb. 9. Dezember 1926 - gest. 19. Oktober 2019), langjähriger Ehrenvorsitzender der OK, zur Vorstellung des AMOS-Preises bei der Pressekonferenz am 11.4.2000 in Stuttgart:

„Zivilcourage in der Kirche ist ursprünglich selten, weil sie hierarchisch strukturiert ist und weil Gehorsam nicht nur gegen Gott sondern auch gegenüber den von Gott Verordneten erwartet wird. Darum ist es ein außerordentlich guter Gedanke, in der Kirche und am Rande der Kirche Zivilcourage zu unterstützen.“
„Zivilcourage wird in der Kirche immer dringender nötig: Die Kommerzialisierung aller Lebensbereiche macht den Raum für religiöses Leben enger, das aber umso nötiger ist.“
„Es gehört Mut dazu, den Mund aufzumachen und gegen die fragwürdige „Gerechtigkeit“ des Marktes aufzustehen, in der die (so genannten) Tüchtigen belohnt und die anderen bestraft werden.“
„Propheten tun sich schwer. Wer Angenehmes sagt, wird kein Prophet. Es ist immer etwas Prophetisches, wenn man aus dem Glauben heraus sagt: Es muss etwas passieren, egal was einem passiert."

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