Kirche muss 'flüchtlingsbereit' bleiben

Die Offene Kirche appelliert dafür, dass sich die Ev. Landeskirche in Württemberg weiterhin aktiv und unterstützend für Geflüchtete und Asylsuchende einsetzt. Gerade in Zeiten, in denen die politische Forderung nach Einschränkung des Asylrechts en vogue sei und Schuld für soziale Schieflagen auf Geflüchtete übertragen werde, brauche es das sichtbare kirchliche Handeln, wie Martin Plümicke und Hans-Ulrich Probst gemeinsam erklärten. Die Vertreter der Offenen Kirche betonten: „Ob wir als Kirche dem Auftrag des Evangeliums nachkommen, zeigt sich in besonderer Weise am Umgang mit Geflüchteten und Asylsuchenden. Wir müssen trotz gesellschaftlicher Verrohung ‚flüchtlingsbereite‘ Kirche bleiben.“

Konkret fordert die Offene Kirche, dass sich die Evangelische Landeskirche in Württemberg stark machen solle für das grundgesetzlich verbriefte Asylrecht, wie aus einer breiten Zivilgesellschaft gegenwärtig gefordert werde. Dies bedeute auch, dass in unklaren Not- und Einzelfällen, Kirchenasyl gewährt werden könne. Die polizeilichen Einschränkungen des Kirchenasyls in den vergangenen Monaten verfolgt die Offene Kirche daher mit Sorge. Sichtbar werde die ‚flüchtlingsbereite Kirche‘ dort, wo es um landeskirchliche Stellen im Bereich der Asyl- und Flüchtlingsarbeit gehe. Hier sollten, so der Impuls der Offenen Kirche, die landeskirchlichen Stellen konsequent ausgeschrieben und besetzt werden. Wenn finanzielle Mittel der Landessynode für diesen Arbeitsbereich freigegeben werden, sollten diese auch vom Oberkirchenrat eingesetzt werden.

Die Vorschläge und Impulse der Offenen Kirche werden im Rahmen einer förmlichen Anfrage auf der anstehenden Herbstsynode dem Oberkirchenrat vorgelegt, der hierauf antworten wird.