AMOS-Preis geht nach Spremberg

Foto: Annett Igel

Evangelische Kirchengemeinde Spremberg erhält den Amos-Preis 2024

Die Kirchengemeinde setzt sich in Brandenburg gegen Widerstände für eine offene Gesellschaft ein und erhält dafür den Amos-Preis 2024 der Offenen Kirche. Die Laudatio am 25. Februar hält Daniel Born, Vizepräsident des Landtages Baden-Württemberg.

Alle zwei Jahre verleiht die „OFFENE KIRCHE – Evangelische Vereinigung in Württemberg“ den von einer Stiftung und Spenden getragenen AMOS-Preis für Zivilcourage. Der Stiftungsrat des AMOS-Preises hat nun entschieden, dass der AMOS-Preis 2024 an die Evangelische Kirchengemeinde Spremberg im südlichen Brandenburg vergeben wird.

Matthias Hestermann, Vorsitzender des Stiftungsrates, erklärte die Wahl der Jury: „Die Evangelische Kirchengemeinde Spremberg setzt sich auf vorbildliche Weise für gesellschaftliche Vielfalt, ein solidarisches Miteinander mit Migrantinnen und Migranten sowie gegen jede Form von Rassismus ein und beweist damit viel Mut. Gerade in einer Situation, in der fremdenfeindliche und nationalistische Tendenzen in der Gesellschaft wieder erstarken, ist die Auswahl der Kirchengemeinde ein wichtiges Zeichen.“

Zur Evangelischen Kirchengemeinde Spremberg

Die Evangelische Kirchengemeinde Spremberg engagiert sich seit Jahren in einer Umgebung, in der fremdenfeindliche und homophobe Haltungen in der Bevölkerung starken Rückhalt haben, und obwohl dieses Engagement auch innerhalb der Gemeinde von manchen kritisch gesehen wird und von außen sogar massive Anfeindung geschieht. Im Sommer dieses Jahres wurde ein Brandanschlag auf die St. Michael-Kirche in Spremberg verübt, an deren Turm eine Regenbogenfahne aufgehängt war als Zeichen der Solidarität der Kirchengemeinde mit dem Christopher-Street-Day. Für ihren Mut und zugleich die Kreativität und Fröhlichkeit, mit der die Botschaft des biblischen Propheten Amos gelebt wird, ehrt die OFFENE KIRCHE stellvertretend für die Kirchengemeinde Stephanie Nerlich und Bianca Brode. Beide wirken in der Kirchengemeinde in vielfältiger Weise mit, etwa in der örtlichen rassismuskritischen Initiative „#unteilbar“ oder in der „AG Spurensuche“, die die Verlegung von „Stolpersteinen“ in Spremberg erreicht hat.

Preisverleihung am 25. Februar 2024

Die Feier zur Verleihung des AMOS-Preises 2024 findet am Sonntag „Reminiscere“, den 25. Februar 2024, um 12 Uhr in der Evang. Erlöserkirche in Stuttgart (nicht Leonhardskirche) statt. Für die Laudatio wurde der Vize-Präsident des Landtages Baden-Württemberg, Daniel Born, MdL, gewonnen. Die Schirmherrin des AMOS-Preises, Bundesjustizministerin a.D. Dr. Herta Däubler-Gmelin, wird anwesend sein und ebenfalls das Wort ergreifen.