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Diakonie-Mitarbeitende betteln um mehr Lohn

Am Donnerstag, 21.10.2010 werden Beschäftigte der württembergischen Diakonie in Herrenberg demonstrieren. Die Demonstration steht unter dem Motto „Komm betteln in Herrenberg“....

Vor etwa zwei Jahren haben die diakonischen Arbeitgeber der Übernahme des Tarifs im öffentlichen Dienst zugestimmt. Mitvereinbart wurde, dass die Tarifergebnisse, die von ver.di und öffentlichen Arbeitgebern beschlossen werden, automatisch Teil des diakonischen Arbeitsrechts werden. Schon mit dem nächsten Tarifabschluss haben die Arbeitgeber dieses Verhandlungsergebnis „vergessen“. Bis heute haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Diakonie keine Vergütungserhöhung für das Jahr 2010 erhalten und auch die Erhöhungen für das Jahr 2011 sollen nicht in vollem Umfang übernommen werden.

Die Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen (AGMAV) hat daher die Beschäftigten der Diakonie aufgerufen, in Herrenberg für die Einhaltung der vereinbarten Tarifautomatik zu demonstrieren.
Das Motto „Komm betteln in Herrenberg“ bezieht sich auf eine Aussage des ehemaligen Bundesarbeitsrichters Kühling, der den kirchlichen sogenannten „Dritten Weg“ als kollektives Betteln bezeichnete. 

Die Demonstration ist in Herrenberg, weil zeitgleich im Tagungszentrum der Evangelischen Diakonieschwesternschaft Herrenberg eine Festveranstaltung der Arbeitsrechtlichen Kommission Württemberg stattfindet, bei der „Dreißig Jahre Dritter Weg“ gefeiert werden.
Für die AGMAV ist dies kein Grund zum Feiern. Der kircheneigene Weg, Einkommen und Arbeitsbedingungen festzusetzen, hat für die Beschäftigten seit dreißig Jahren erhebliche Nachteile. Nach wie vor sind es die Kirchen und ihre Wohlfahrtsverbände, die ihren bundesweit fast 600 000 Mitarbeitenden Tarifverträge verweigern.

Unter dem Deckmantel der Kirchenautonomie werden die Beschäftigten im Vergleich zum Öffentlichen Dienst weiterhin benachteiligt.
Die AGMAV hat es daher abgelehnt, an dem Festakt zum dreißigjährigen Jubiläum des „Dritten Wegs“ teilzunehmen und stattdessen die Beschäftigten der Diakonie zum gemeinsamen Betteln gerufen.

Die Demonstration wird am Bahnhof Herrenberg um 14.00 Uhr mit einer Auftaktkundgebung beginnen. Hier wird der stellvertretende Vorsitzende der AGMAV, Wolfgang Lindenmaier reden.
Danach führt der Demonstrationszug auf den Marktplatz, wo um 15.00 Uhr auch die Abschlusskundgebung stattfinden wird. Redner werden Günther Busch vom Landesbezirk der Gewerkschaft ver.di und Uli Maier, Vorsitzender der AGMAV sein.

Der Presse stehen Uli Maier und Wolfgang Lindenmaier als Interviewpartner zur Verfügung.
Uli Maier, Handy: 0178-9405346, E-Mail: umaier@diakonie-stetten.de
Wolfgang Lindenmaier, Handy: 0171-4704588, E-Mail: wolfgang@lindenmaier-es.de  

Auskünfte zum Ablauf erhalten Sie von Sonja Gathmann, Handy: 0151-15182094 E-Mail: Sonja.Gathmann@wfb-leonberg.de

Stuttgart, den 17.10.2010

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