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Stuttgart 21: Für Wahrhaftigkeit und Transparenz

Der Vorstand der OFFENEN KIRCHE teilt die Ansicht des katholischen Stadtdekans in Stuttgart, Michael Brock, und des evangelischen Landesbischofs Frank Otfried July, dass der massive Polizeieinsatz der Landesregierung gegen die Gegner

Der Vorstand der OFFENEN KIRCHE (OK), Evangelische Vereinigung in Württemberg teilt die Ansicht des katholischen Stadtdekans in Stuttgart, Michael Brock, und des evangelischen Landesbischofs Frank Otfried July, dass der massive Polizeieinsatz der Landesregierung gegen die Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 unverhältnismäßig und nicht zu rechtfertigen war. Beide können laut Berichten der Stuttgarter Zeitung vom 2.10.10. nicht nachvollziehen, warum Wasserwerfer eingesetzt wurden. Die OFFENE KIRCHE begrüßt, dass die Bischöfe der evangelischen und der katholischen Kirche sich für eine gewaltfreie Auseinandersetzung ausgesprochen haben.
Der Vorstand der OFFENEN KIRCHE bittet Bischof July deutlich zu machen, dass sich unter den Demonstrierenden viele evangelische Kirchenmitglieder sowie Pfarrerinnen und Pfarrer befinden. Es sei abzulehnen, diesen Gewaltbereitschaft zu unterstellen.
Nach Auffassung des Vorstands der OFFENEN KIRCHE ist es angesichts eines derartigen Großprojekts richtig und wichtig, dass  Christinnen und Christen auf die Verantwortung für die Schöpfung und für künftige Generationen hinweisen.
Aufgabe der Kirche ist es nicht nur, zum Stil der Auseinandersetzung um Stuttgart 21 mäßigend Stellung zu nehmen. Sie muss sich auch zu Mängeln in der politischen Wahrnehmung und Bewertung kritischer Einwände gegen das Milliardenprojekt äußern, meint der Vorstand der OFFENEN KIRCHE. Nur durch die offenkundige Gesprächsverweigerung konnte es zur jetzigen Eskalation des Konflikts kommen.

Die OFFENE KIRCHE fordert daher alle verantwortlichen Politiker auf, in ein offenes Gespräch mit den Gegnern des Projekts einzutreten. Dabei müssen alle Pro- und Contra-Argumente auf den Tisch. In die Diskussion um Stuttgart 21 muss endlich Wahrhaftigkeit und Transparenz einkehren.

Im Auftrag des Vorstands der Offenen Kirche
Michael Seibt, Pfarrer