Pressemitteilungen

Offene Kirche fordert Solidarität in Europa

Pressemeldung der OFFENEN KIRCHE in Zeiten der Corona-Pandemie

Der Todestag von Dietrich Bonhoeffer jährt sich in diesen Tagen zum 75. Mal. Aus diesem Anlass erinnert die OFFENE KIRCHE an seinen wegweisenden Satz: "Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist... sie muss an den weltlichen Aufgaben des menschlichen Gemeinschaftslebens teilnehmen, nicht herrschend, sondern helfend und dienend".
Deshalb fordert die OFFENE KIRCHE die Landeskirche, den Bischof und die politisch Verantwortlichen auf, nicht die Augen vor der Not der Flüchtlinge in Griechenland zu verschließen. Die Lager auf den Inseln müssen aufgelöst werden und die Flüchtlinge dezentral untergebracht werden, um sie so vor den enormen Gefahren des Corona-Ausbruchs in den Flüchtlingscamps zu bewahren.
Dabei sind alle europäischen Länder in die Pflicht zu nehmen. Die OFFENE KIRCHE fordert die Bundesregierung auf, in einem ersten Schritt mehr als die zugesagten 50 Flüchtlingskinder aufzunehmen und ähnlich wie Luxemburg alles daran zu setzen, dass die Kinder bereits diese Woche nach Deutschland kommen können.
Die OFFENE KIRCHE fordert darüber hinaus die Bundesrepublik Deutschland dringend auf, sich gerade in der derzeitigen Krise innerhalb der EU solidarisch zu zeigen. Länder wie Italien, Griechenland und Spanien, geschwächt durch die Wirtschaftskrisen der letzten Jahre, bedürfen unserer Hilfe. Ihre Gesundheitssysteme sind mit den derzeitigen Herausforderungen überfordert. Die Staaten können den Shutdown nicht im selben Umfang wie Deutschland durch staatliche Programme abfedern. Die Regierungschefs Italiens und Spaniens bitten uns, ihnen bei neuen Krediten zu helfen. Es ist unsere Pflicht, diesem Hilferuf nachzukommen und zumindest befristet sogenannten "Corona-Bonds" zuzustimmen. Diese ermöglichen den Ländern Kredite zu bezahlbaren Zinsen an den Märkten aufzunehmen und verlangen uns nur ab, eine Mithaftung für diese Kredite einzugehen.