Die OFFENE KIRCHE begrüßt die Haltung der Stuttgarter Prälatin Gabriele Arnold in der Frage der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. Das Evangelium spricht jedem Menschen die Liebe Gottes zu. Es ist die Aufgabe der Kirche, die Einmaligkeit und Würde, die jeder Mensch von Gott verliehen bekommen hat, vorbehaltlos zu achten und zu schützen. Die Kirche stärkt die Menschen in ihrem Glauben und hilft ihnen, aus der christlichen Botschaft heraus Perspektiven für ihr Leben zu gewinnen und spricht ihnen, wenn gewünscht, den Segen Gottes zu.  

Die OFFENE KIRCHE setzt sich dafür ein, dass sich homosexuelle genau wie heterosexuelle Paare vor dem Traualtar das Ja-Wort geben und um Gottes Segen bitten können.  

Die OFFENE KIRCHE wendet sich gegen die Behauptung, mit den Äußerungen von Prälatin Arnold und dem Bericht über die wachsende Zahl der Kirchengemeinden, die sich der Regenbogeninitiative anschließen, solle Druck ausgeübt werden auf die Synodalen. Druck wird von denen ausgeübt, die immer wieder mit einer Kirchenspaltung drohen.  

Die OFFENE KIRCHE fordert eine offene und freie und öffentliche Diskussion über die Frage der Segnung gleichgeschlechtlicher Paare und über die hermeneutischen Differenzen, die diesem und anderen ethischen Konflikten zugrunde liegen: Wie verstehen wir den reformatorischen Grundsatz "allein die Schrift"? Wie lesen und wie verstehen wir die Bibel, die in sich selbst vielstimmig ist?   

Die OFFENE KIRCHE sieht die Einheit der Kirche nicht darin gewahrt, dass ihre Mitglieder alle dieselben Glaubensüberzeugungen teilen müssen, sondern in der Erkenntnis, dass wir in Christus alle eins sind – so unterschiedlich wir leben, fühlen, denken, glauben. Dies erfordert eine Toleranz, die mehr als eine Meinung erträgt und sich über Vielfalt freut.  

Vorstand und Gesprächskreis der OFFENEN KIRCHE
Erika Schlatter-Ernst, Vorsitzende der OFFENEN KIRCHE