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Pressemitteilung zum AMOS-Preis 2017

Dekanin Christiane Quincke aus Pforzheim erhält AMOS-Preis für Zivilcourage, das Fraueninformationszentrum Stuttgart erhält den Sonderpreis.

Die OFFENE KIRCHE, eine evangelische Vereinigung in der württembergischen Landeskirche, verleiht alle 2 Jahre einen Preis für Zivilcourage an Menschen, die in besonders eindrücklicher, prophetischer Weise die freimachende und Gerechtigkeit herbeisehnende Botschaft der Bibel weitergeben. Der Preis ist mit 3.000.-- Euro dotiert. Schirmherr ist Prof. h.c. Dr. Erhard Eppler.

Für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus und rechte Umtriebe, die auch und gerade heute wieder in Pforzheim und in anderen deutschen Städten zu beobachten sind, für ihr widerständiges und furchtloses Handeln erhält Christiane Quincke diesen Preis. Sie scheut sich nicht davor anstössig zu wirken und Widerspruch zu erzeugen, da sie sich als Christin dazu verpflichtet sieht, gegen die Abwertung und Missachtung von Menschen, hörbar ihre Stimme zu erheben. "Als Christin bin ich dazu verpflichtet", sagt Quincke, "es ist mein Glaube und meine Grundüberzeugung als Christ, mich für die Schwachen einzusetzen und den Mund für die Stummen aufzutun". Deswegen setzt sie sich auch für Flüchtlinge und Asylbewerber ein. In der Tradition von Martin Luther King fordert sie, Träume von Frieden und Gerechtigkeit zu leben und den Albträumen von Nazis und Terror gegen Menschen entgegenzusetzen.
Dies hat ihr zahlreiche Anfeindungen von verschiedenen Seiten eingebracht: man warf ihr vor politisch zu agieren und ihr Kirchenamt zu missbrauchen. "Man macht sich keine Freunde, wenn man die Dinge beim Namen nennt", sagt Quicke.
Durch ihr Vorbild andere anzustiften, sich im prophetischen Geist für eine gerechte und Gott gemäße Welt einzusetzen und auch persönliche Nachteile für ihr Engagement in Kauf zu nehmen hat sie den AMOS-Preis erhalten, der am 12. März 2017 in einer feierlichen Veranstaltung in der Erlöserkirche in Stuttgart verliehen wird.

Den Sonderpreis erhalten Jessica Schukraft und Iyen Jobs vom Fraueninformationszentrum Stuttgart für ihren Einsatz gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution. Schukraft ist Sozialarbeiterin und Diakonin, Jobs ist nigerianische Seelsorgerin.
Die Jury des AMOS-Preises befand diese Arbeit für innovativ und einmalig. Neben der psycho-sozialen Betreuung der betroffenen Frauen wird in Form einer interkulturellen Zusammenarbeit auch eine seelsorgerische Begleitung angeboten. Durch die gemeinsame Begleitung beginnt bei den Betroffenen ein Prozess der Heilung, so dass sie wieder selbständiger und frei von Angst ihr Leben führen können.
Diese spezielle Form der Zusammenarbeit und Begleitung von westafrikanischen Frauen hat die Jury des AMOS-Preises mit einem Sonderpreis ausgezeichnet, um diesen unschätzbaren wertvollen Dienst, der ohne viel Aufhebens geschieht, einer breiteren Öffentlichkeit sichtbar zu machen.