Am heutigen Freitag hat der Bundestag die Beteiligung der Bundeswehr am militärischen Kampf gegen den "Islamischen Staat" beschlossen. Die OFFENE KIRCHE lehnt die Beteiligung ab. Die OFFENE KIRCHE fordert eine Politik, die dem IS seinen sozialen, politischen und ideologischen Nährboden entzieht.
Nach den Terroranschlägen von Ankara, Bagdad, Beirut, Paris und Mali empfinden wir tiefes Mitgefühl und Trauer für die Toten, die Verletzten und deren Angehörige. Bei allem Verständnis für die Gefühle der Wut, Rache und Vergeltung: Krieg gegen den IS-Terror ist keine Lösung. „Liebet Eure Feinde“ hat Jesus gepredigt.
Die militärischen Interventionen der letzten Jahrzehnte im Nahen und Mittleren Osten (Afghanistan und Irak) haben die Probleme nicht gelöst und nach einer kurzen Ruhephase sogar noch verschlimmert, so ist der IS selbst auch die Folge dieser Interventionen. Waffengewalt lockt mit schnellen Wirkungen, doch sie führt nicht zum Erfolg.
Die OFFENE KIRCHE ist der Überzeugung, dass militärische Einsätze weder den Opfern nutzen noch ein geeignetes Mittel sind, um den Terror zu verhindern. Im Gegenteil: Krieg gegen den Terrorismus zerstört Leben und Lebensgrundlagen und führt zu Flucht und neuem Terror.
Stattdessen fordert die OFFENE KIRCHE sorgsam zu prüfen, mit welchen Mitteln Frieden und Freiheit wirklich verteidigt und gesichert werden können. Wir treten dafür ein, die Gewalt jeglicher Terrorbewegungen mit den Mitteln des Völkerrechts (UN-Mandat), der Ökonomie (wirksames Wirtschaftsembargo, Stoppen der Geldströme, dem Stopp von Rüstungsexporten, Sanktionen gegen Unterstützer) und Argumentation zu bekämpfen.
Dazu gehört aus Sicht der OFFENEN KIRCHE auch der gleichberechtigte Dialog der Religionen und eine an den Bedürfnissen der Menschen vor Ort orientierte, intensivierte Entwicklungspolitik.