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Keine Ausgliederung des Hol- und Bringedienstes im Diakonieklinikum Schwäbisch Hall

Pressemitteilung herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen (AGMAV) im Diakonischen Werk Württemberg

Die Arbeitsgemeinschaft der Mitarbeitervertretungen im Diakonischen Werk der Evangelischen Landeskirche Württemberg (AGMAV) ist der Zusammenschluss der betrieblichen Interessensvertretungen aller diakonischen Einrichtungen. Die AGMAV vertritt die Interessen von ca. 45.000 Mitarbeitenden. Ein wichtiges Thema für die Interessensvertretungen ist die Verhinderung weiterer Ausgründungen, mit denen die diakonischen Arbeitgeber die Verbindlichkeit des kirchlichen Arbeitsrechts unterlaufen und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten weiter verschlechtern. 

Am 11. Juli 2013 tagte in Esslingen die Vollversammlung der AGMAV, das höchste Gremium der Organisation. Die Mitarbeitervertretung des Diakonieklinikums Schwäbisch Hall berichtete dort über die Ausgliederung des Hol- und Bringedienstes in eine Hausreinigungsfirma. Den in diesem Bereich Beschäftigten droht entweder der Verlust ihres Arbeitsplatzes oder aber deutlich verschlechterte Tarif- und Arbeitsbedingungen. Die 230 Delegierten der Mitarbeitervertretungen beschlossen deshalb einstimmig die folgende Resolution: 

Keine Ausgliederung des Hol- und Bringedienstes im Diakonieklinikum Schwäbisch Hall! - Resolution der AGMAV Vollversammlung, einstimmig beschlossen am 11.7. 2013 in Esslingen.
Im Diakonie-Klinikum (DIAK) in Schwäbisch Hall soll der Hol- und Bringedienst (H+B)  ausgegliedert werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des H+B erledigen Patienten- und Materialtransporte im Krankenhaus und arbeiten eng mit dem Pflegedienst zusammen. Der H+B ist für Patienten und für alle Beschäftigte von hoher Bedeutung, da nur durch einen gut funktionierenden H+B die Qualität der Versorgung der Patienten gesichert wird. Gleichzeitig sind diese KollegInnen oft wichtige Ansprechpartner für Sorgen und Nöte der Patienten. Seit Jahren hat das DIAK einen solch gut funktionierenden Dienst, mit sehr engagierten KollegInnen, die schon viele Jahre im Haus sind. Dieser Dienst soll jetzt unnötig zerschlagen und an eine Reinigungsfirma outgesourct werden. Schon seit langem wehren sich die Kolleginnen und Kollegen im H+B gegen die unterschiedliche Bezahlung. Sie wollen diakonische Mitarbeiter sein! Um einen Klinikneubau zu finanzieren wird von der DIAK-Geschäftsführung jede scheinbare Spargelegenheit genutzt. Acht Menschen sollen ihren Arbeitsplatz verlieren und sich für die gleiche Arbeit bei einer neuen Firma bewerben – zu wesentlich schlechteren Bedingungen. Wer nicht wechseln will, dem droht die Arbeitslosigkeit. Die Ausgliederung wird in jedem Fall zu einer Verschlechterung der Qualität des H+B führen. Weitere erschwerende Folgen für das DIAK-Personal sind noch nicht absehbar.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DIAK haben sich in einer Mitarbeiterversammlung mit den KollegInnen des H+B solidarisiert. Dieses Vorgehen des DIAK hat nichts mit der gerade im DIAK so sehr beschworenen Dienstgemeinschaft zu tun. „Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes und erhält die gleiche Aufmerksamkeit und Zuwendung" - steht im Leitbild des DIAK. Die Vollversammlung der AGMAV fordert vom DIAK, diesen selbst gewählten Anspruch umzusetzen: Schicken Sie niemanden in prekäre Arbeitsverhältnisse! Erhalten Sie die Arbeitsplätze der KollegInnen im H+B und gliedern Sie diese vollständig in das DIAK ein! Der Profit darf nicht über allem stehen.