Der Leitungskreis der Offenen Kirche im Wahlkreis Kirchheim/ Nürtingen ist empört über die Abwahl von Pfarrer Michael Seibt als Ausschussvorsitzendem des „Ausschusses für Kirche, Gesellschaft und Öffentlichkeit“ der Landessynode der Evangelischen Kirche in Württemberg.
Dies ist Ausdruck einer beispiellosen Machtdemonstration der konservativen Mehrheit aus Lebendiger Gemeinde und Evangelium und Kirche in der Landessynode. Schon im vergangenen Jahr haben sie gemeinsam den Synodalen einen Maulkorb verpasst, als es darum ging, die unsäglichen Sparbeschlüsse im gesellschaftsdiakonischen Bereich der Landeskirche auf den Weg zu bringen. Es sollte nicht öffentlich werden, wer diesen Umbau unserer Landeskirche, hin zu einer rein missionarisch ausgerichteten Kirche vorantreibt. Bereiche wie Umweltarbeit, Friedensarbeit und die Arbeit der Evang. Akademie Bad Boll gehören in das Resort des „Ausschusses für Kirche, Gesellschaft und Öffentlichkeit“. Michael Seibt hat in der Öffentlichkeit nie einen Hehl daraus gemacht, dass er - wie im übrigen die gesamte Offene Kirche - sich klar gegen Kürzungen in diesem Bereich ausspricht. Nun wird ihm vorgeworfen, er habe aus nicht öffentlichen Sitzungen öffentlich berichtet. Ausschüsse der Synode tagen zwar nichtöffentlich, sie sind aber keine Geheimzirkel aus denen nichts nach außen dringen darf.
Die Vorwürfe gegen Michael Seibt sind haltlos und an den Haaren herbeigezogen. Man will sich eines unbequemen, profilierten Ausschussvorsitzenden entledigen. Der Konflikt der konservativen Mehrheit mit der Offenen Kirche wird hier personalisiert.
Dass die Gruppierung Evangelium und Kirche zunehmend ihre Eigenständigkeit aufgibt und sich von der Lebendigen Gemeinde vor deren Karren spannen lässt, ist besonders traurig.
Der Leitungskreis der Offenen Kirche Kirchheim / Nürtingen steht hinter Michael Seibt und fordert dessen Wiedereinsetzung als Ausschussvorsitzendem.
Für die Offene Kirche Kirchheim / Nürtingen: Cornelia Brox und Peter Treuherz